Malerische Effekte mit Kohle und Weißkreide

In der Vergangenheit haben Künstler immer wieder getönte Malgründe für ihre Zeichnungen verwendet. Früher mussten sich die Künstler farbige Papiere selbst herstellen. Heute kann man im Fachhandel alle erdenklichen Farbtöne kaufen. Spannender und individueller ist es, wenn man sich seinen getönten Malgrund selbst herstellt. Und der ist dann auch meistens stabiler und eignet sich für alle möglichen Techniken, wie Kohle, Pastell und Rötel. Ich habe eine spezielle Rezeptur entwickelt, auf der besonders Kohle- und Rötelzeichnungen zur Geltung kommen. Auf dem getönten Malgrund entstehen Motive mit ungewöhnlichen malerischen Effekten, die den besonderen Reiz der Bilder ausmachen. Mit einem Pastellpinsel kann man den schwarzen Kohlestaub und die Weißkreide zu transparenten Tonwertabstufungen verwischen. Zusammen mit dem getönten Malgrund erzeugen sie in einer Kohlezeichnung Farbeffekte, obwohl nur die Farbe der Tönung verwendet wird. Durch das transparente Verwischen mit dem Pastellpinsel hat der Betrachter die Illusion, dass innerhalb der Tonwerte Farbigkeit entsteht. Die Technik und der Malgrund sind gerade für Anfänger interessant, da man mit ihr schnell und einfach außergewöhnliche Zeichnungen herstellen kann.


Beispiele


Vor einigen Jahren stieß ich auf eine Technik, die mich bis heute fasziniert: Durch einen getönten Malgrund lassen sich mit einfachen Mitteln Zeichnungen herstellen, die fast schon an eine kolorierte Fotografie erinnern. Die Basis dieser Zeichnungen ist ein speziell präparierter Malgrund. Er lässt sich ohne großen Aufwand ganz einfach herstellen (auf Papier, Keilrahmen oder Hartfaserplatten).

Ich benutze für meine Beispiele Papier und Karton, die ich mit einer Mischung aus Gesso und Acrylfarbe präpariere. Der selbst hergestellte Farbengrund wird mit Wasser verdünnt und mit einem Pinsel dünn aufgetragen. Ein intensiverer Farbton entsteht durch mehrere Schichten des gleichen Gemischs. Bei der Auswahl des Farbtons kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen. Den speziellen Malgrund können auch Sie ganz leicht herstellen. Acrylic Gesso mit destilliertem Wasser verdünnen und mit Acrylfarbe abtönen. Die saubere Mischung (keine Klümpchen!) dann mit einem Farbroller aus Schaumgummi auf den Malgrund (Papier, Pappe oder Keilrahmen auftragen. Trocknen lassen!

>> Ausführliche Anleitung!



Pastellpinsel, Zeichenkohle und Weißkreide

Für die meisten Motive verwende ich Zeichenkohle in unterschiedlichen Größen und Härtegraden. Zeichenkohle gibt es in verschiedenen Ausführungen. Einen weichen, leicht bläulichen Charakter besitzt die traditionelle Zeichenkohle, die aus Weidezweigen hergestellt wird. Mit ihr kann man auch sehr schön Kohlestaub herstellen. Holzgefasste Kohlestifte gibt es in unterschiedlichen Härtegraden. Man kann Sie anspitzen und damit sehr feine Details herausarbeiten. Kohlestifte werden in Stangen hergestellt. Sie sind in ihrer Färbung sehr intensiv und haben einen extrem dunklen Farbauftrag. Auch Weißkreide kann man in holzgefassten Stiften oder in Kreideform kaufen.

Für zarte, transparente Verschmelzungen verwende ich den DuoPastello - Pinsel von HABICO. Mit den weichen Pinselhaaren können sehr schöne Übergänge, z. B. zwischen Schwarz und dem Farbton des Papiers, erzeugt werden. Transparenz lässt sich auch mit einem Radiergummi erzeugen, indem man ganz einfach die Kohle weg nimmt oder abschwächt. Aber auch durch das Wischen mit den Fingern können atmosphärische Wirkungen entstehen.


Zwei Sorten von Pastellpinsel Es gibt Pastellpinsel mit harten Schweineborsten, die die Kohle recht kräftig in den Malgrund einreiben. Sie erzeugen harte Übergänge. Die andere Sorte besitzt weiche Ponyhaare, mit der die Kohle in verschiedenen Stärken aufgetragen werden kann. Es entstehen weiche Verschmelzungen und Tonwertabstufungen.


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